einige Quicklinks auf dieser Seite:

Oxia, Petalas, Ithaka, Sarakiniko, Kommune Sarakiniko, Vathi, Homer, Wilhelm Dörpfeld, Frikes, Kloster Panagia tis Kathariotissas, Robeert Bittlestone, Ambelaki, Meganisi, Levkas, Preveza, Vonitsa, Parga, Igumenitsa, Korfu Stadt

Messolonghi - Nis. Petalas  25,7 nm, 3,3 kn, 7,5 Mh Mittwoch, 29.04.2015

neuer stempel

Morgens melde ich mich noch bei der Port Police und lasse mir mein ”Private  Pleasure Maritime Traffic Document” abstempeln. Man braucht seit 2015  nur noch einmal im Jahr den Stempel der Port Police, aber jetzt für  Boote schon ab 7 m Länge. Die im letzten Jahr schon angekündigten  Gebühren werden nicht eingefordert.

ablegen

Gegen 11:00 Uhr ist es endlich so weit:
Ich löse die Leinen unter tatkräftiger Hilfe der Yachties am Steg und auf dem Nachbarboot.

Im Lagunenkanal herrscht noch Südwind und ich motore in den Golf von Patras.

spi segler

Auf dem Weg nach Westen dreht der Wind auf West. Der mir entgegenkommende  Segler fährt unter Spinnacker- ich unter Motor mit Stützsegel.

delfin1

Zwischen der Insel Oxia und dem Festland begleiten mich anfangs Delfine.

Der Wind weht in der Düse aus NNW, wieder genau von vorn. Ich berge das  Großsegel und motore gegenan. Ich habe wohl Gegenströmung und laut GPS  beträgt meine Geschwindigkeit über Grund nur etwa 2 kn.

oxia

Der Acheloos, Griechenlands längster Fluß, mündet nördlich von Oxia  in das ionische Meer. Er transportiert eine Menge Sand und es gibt in  der Karte nicht vermerkte Untiefen. Ich halte reichlich Abstand vom  flachen Ufer. Mein Tiefenmesser zeigt auf der 20 m Linie der Karte  lediglich 10 m an!

schwell

Nördlich von Oxia baut sich ein konfuser Seegang auf aus dem alten Schwell aus  SW und der neuen Windsee aus NW. Mit einem Reff im Großsegel motorsegle  ich weiter Richtung Ankerbucht.
Dabei hole ich mir die erste “Salzkruste” an Deck in diesem Jahr.
 

n. petalas vor anker

Gegen 18:45 Uhr fällt der Anker in der sehr geschützten Bucht hinter der Insel Petalas. Im Schlick des Ankerplatzes hält der Delta-Anker sehr gut. Auch die  Böen lassen nach. Ich koche mir was zu Essen und die Anstrengungen des  ersten Segeltages sind schnell vergessen.

Ich bin heute das einzige Boot in der Bucht
Mit meinem Vodafone-Stick habe ich hier sogar Internet-Zugang. Ich schaue  mir die Windvorhersagen an und beschließe, morgen hier zu bleiben.

Ankertag

Donnerstag, 30.04.2015

n. petalas sonnenaufgang

In der Morgenflaute verlege ich die Reffleinen des Großsegels neu. Gestern hatte die Reffleine an einer Stelle gescheuert.
Das erste Reff muß ich vorne am Mast einbinden, das zweite Reff, das auf  der “Walkabout” nur bei sehr schwerem Wetter benötigt wird, kann ich  jetzt komplett vom Cockpit aus bedienen

 

Gegen Abend ankern sieben Yachten in der Bucht.

start aus der bucht n petalas

Morgens kurz vor 8:00 Uhr verlasse ich das Ankerfeld im Schutz der Insel Petalas.

Der erste Mai ist auch in Griechenland ein Feiertag. Zum einen gilt er als der  internationale Tag der Arbeiterbewegung und zum anderen in Griechenland  der Tag des endgültigen Sieges des Frühlings über den Winter.  Traditionsgemäß schmücken die Griechen an diesem Tag ihre Haustüren mit  bunten Blumenkränzen.

In diesem  Jahr ist es nachts noch ziemlich kühl. Heute Morgen waren es mal gerade  14°C an Bord und ich hoffe, dass es jetzt auch nachts wärmer wird.

hoch am wind

Ein schöner Segeltag steht mir bevor.

Hoch am Wind geht es Richtung West .Der Seegang hat sich beruhigt und der Wind bläst anfangs mit 2-3 und später konstant mit 3-4 Bft bei blauem  Himmel.

So macht das Segeln Spaß.

Vielleicht ist ja was dran, dass am 1. Mai der Frühling über den Winter gesiegt hat.
(Ich weiß, in Deutschland gibt es noch Nachtfrost...)

superfast

Ich quere die Hauptroute der Fähren von Italien nach Patras und muß dieser  200 m langen Superfast, die mit 21,6 kn unterwegs ist, ausweichen.

einfahrt vathi

Auf der Insel Ithaka steuere ich zunächst die Bucht von Sarakiniko an, in der jetzt wohl in der Nähe des Strandes das Ankern verboten ist.

So motore ich weiter nordwärts gegen den Wind zur weitläufigen Bucht von Aetou und ankere schließlich im Hafenbecken von Vathi auf 3,30 m, und pumpe das Dinghi auf.
Vathi ist der Haupthafen von Ithaka. Von hier aus verkehren auch die Fähren zu den Nachbarinseln und zum Festland.

Abends weht es böig aus Nordwest und es ist mal wieder schaukelig am Ankerplatz.

Ankertag

Samstag, 02.05.2015

vathi morgenflaute

In der Nacht hat sich der Schwell gelegt und für die nächsten Tage ist ruhiges Wetter gemeldet.

Ich beschließe, einen Tag zu bleiben und mir die Insel näher anzuschauen.  Dazu leihe ich mir für 15.00 € einen (schon etwas in die Jahre  gekommenen) Motorroller.

Leider gibt  mein Medion Camcorder seinen Geist auf und hat viele Bilder - von mir  zunächst unbemerkt - nicht mehr gespeichert. Zum Glück stelle ich im  Nachhinein fest, dass nur die Speicherkarte defekt ist. Viele schöne  Bilder des Tages sind jetzt nur in meinem Kopf gespeichert.

Als erstes besuche ich die Kommune Sarakiniko, von der ich früher schon vieles gehört hatte.

Deutsche haben sie 1978 auf der Halbinsel Sarakiniko nahe bei Vathi gegründet.  Damals konnte man sich für 10000 DM in das Projekt einkaufen. Die Fläche betrug damals 72 ha. Die Mitglieder besitzen das Land gemeinsam, es gibt kein Privateigentum Die  Kommune firmiert unter dem Namen: Sarakiniko Alternatives Leben GmbH.
Die ursprünglichen Ideen der “Aussteiger” mit ihrem alternativen Konzept  einer Gesellschaft mit Basisdemokratie, Selbstverwaltung und  Selbstversorgung als Alternative zur Konsumgesellschaft scheiterten -  wie auch in vielen anderen Alternativprojekten jener Zeit - mehr oder  weniger. Das Projekt als solches existiert aber weiter

Heute wohnen 10 Menschen dauerhaft dort. Etwa 30 leben einen Teil des Jahres auf Sarakiniko.

Die Kommune Sarakiniko wird sogar bei Wikipedia erwähnt. Dort wird behauptet: “Als Nachfolgeprojekt entstand 2010 das netzunabhängige Ökodorf Ecotopia”. Nach Aussage der jetzigen Bewohner von Sarakiniko hat das eine Projekt mit dem anderen nichts zu tun.

Ich habe auch einen Youtube-Film über die Geschichte von Sarakiniko entdeckt

Die Dokumentation des Filmemachers Thomas Schmitt unter dem Titel:
Trauminsel revisited, 30 Jahre Sarakiniko Alternatives Leben GmbH 
lief am 18.07.2010 auf ARTE: Link zum Trailer
Bei youtube finden sich auch weitere Teile des interessanten Filmes.

sarakinikonschild

Das Alternativprojekt ist nicht leicht zu finden, da es keine  Hinweisschilder dorthin gibt. Aber Dank “google earth” ist vieles  möglich.

Ich finde den kleinen  Parkplatz am Ende des befestigten Weges und treffe auch gleich  vier “Einheimische”. Auf dem Gelände des Projektes gibt es nur Fuß- oder Eselswege, und alles muß per Schubkarre zu den einzelnen Häuschen  transportiert werden.

Ich werde sehr nett empfangen und habe den Eindruck, dass man/frau hier sehr gastfreundlich ist.

Eine Bewohnerin, die schon seit der Gründung der Kommune dabei ist, lädt mich zum Tee auf ihrem Grundstück ein.

Mein erstes Bild vom Kommunengelände wäre gewesen: Die teils zerfallene Mauer mit dem immer offenen alten eisernen Tor: Der historische Eingang  zu einem ehemaligen Bauerngehöft, das beim Erdbeben 1953 zerstört und  danach verlassen worden war. - bis es Ende der siebziger Jahre des  letzten  Jahrhunderts von den deutschen Aussteigern entdeckt und  gekauft wurde

Mein zweites Bild: Der Blumenkranz an der Gartentür, den meine “Betreuerin” zum 1. Mai in alter griechischer Tradition  geflochten hat, um den Frühling zu begrüßen. Sie hatte einen zweiten  Kranz hergestellt und wollte ihn dem Meer übergeben im Gedenken an die vielen schiffbrüchigen Flüchtlinge, die zur Zeit in Griechenland  ankommen. Die Wellen spülten den Kranz jedoch immer wieder an Land - so wie die Flüchtlinge lebend anzulanden hoffen.

Mein drittes Bild:  Es wachsen hier schon zum Teil 2000 Jahre alte Olivenbäume, es blüht  überall, es duftet nach Wild- und Gewürzkräutern und die Bienen sind  fleißig am Bestäuben der Blüten. - ein kleines Naturparadies

Mein  viertes Bild: Wir sitzen im Grünen, erzählen und trinken Tee, und haben  eine wahnsinnig schöne Aussicht auf das Meer und die benachbarte schroffe Insel Atokos.

Mein fünftes Bild: Das Häuschen meiner  Betreuerin: Einfach gebaut in Holzständerbauweise und sehr geschmackvoll eingerichtet. Lediglich mit Punktfundamenten, da die griechischen  Baubehörden auf dem Gelände keine festen Gebäude genehmigen wollten.  Stromversorgung mit Fotovoltaik, mit Batterien zum Speichern und einem  Wechselrichter von 12 auf 230 V. Ein System, das auf den meisten  Segeljachten ja auch gut funktioniert. Auf anderen Häusern finde ich  auch Windgeneratoren und manche der dauerhaft hier Lebenden sollen auch  einen Benzingenerator haben.
Wasserversorgung aus der Zisterne mit gesammeltem Regenwasser und Quellwasser. Zum  Gelände der Kommune gehört eine Quelle im Tal, mit der man anfangs auch  Gemüseflächen auf dem Berg bewässern wollte. Es stellte sich aber  heraus, dass die Kapazität der Quelle im Sommer nicht ausreichte und  dass im Sommer das Wasser doch leicht salzig ist.

Mein sechstes  Bild: Rundgang über das Gelände. Zu den einzelnen weit auseinander  stehenden Häuschen führt jeweils nur ein schmaler Pfad, dessen Ränder  regelmäßig gemäht werden. Die Häuschen haben zum Teil ein futuristisches Design. Jetzt im Frühling, wo alles blüht, fühle ich mich wie in einem  kleinen Paradies

 

Mögliche Gründe für das Scheitern des ursprünglichen Konzeptes:

Die menschliche Seite: unterschiedliche Erwartungen an das Projekt infolge der bunt  zusammengewürfelten GmbH-Mitglieder:  Öko-Nichtraucher-Vegetarier-Aussteiger versus “Im Süden Leben Wollender” mit normalen Konsumbedürfnissen. Probleme bei der Kommunikation und bei der praktischen Zusammenarbeit zwischen zum “Labern” neigenden (das ist jetzt eine böse Unterstellung von mir) Theoretikern und Praktikern, die ihre Ideen bei den nächtelangen Vollversammlungen nicht durchsetzen konnten. Mangelnde Kompromissbereitschaft auf beiden Seiten.

die “natürliche” Seite: Eigentlich ein für ein solches Projekt wenig geeigneter Standort: unfruchtbare steinige Böden, traditionell war fast nur Olivenanbau möglich. Große  Teile der Gesamtfläche nur als Wald ausgewiesen und nutzbar. Keine  Selbstversorgung möglich. Wasserprobleme

die Griechische Seite: Behörden...

Zusammenfassend fühle ich mich an die Probleme vieler Alternativprojekte vom Ende der  siebziger und Anfang der achtziger Jahre erinnert. Ich war ja damals  auch auf der Suche nach anderen Lebens- und Arbeitsformen und besuchte  viele Landkommunen. Die meisten Versuche überlebten nur ein paar Jahre  und als Lebensform setzte sich statt der Landkommune mit  Selbstversorgung doch die “Kleinfamilie” mit dem großen Gemüsegarten  durch. Bei sich gut entwickelnden Projekten wurde spätestens bei einem  anstehenden Generationenwechsel sichtbar, dass die Kinder doch ganz andere Lebensphilosophien entwickeln als ihre Eltern. Und vereinzelt wurden Projekte richtig groß und deren Gründer sind zuletzt doch gut im westlichen Kapitalismus angekommen.
Die Alternativbewegung als Folge der Studentenbewegung trug jedenfalls mit dazu bei, dass sich die Umweltbewegung in vielen Teilen der Welt etablieren konnte.

Sarakiniko ist schon ein Ort mit besonderer Ausstrahlung. Ich habe mich bei meinem kurzen Besuch sehr wohl gefühlt.

 

griech.stühle

Die Insel Ithaka hat heute etwa 3200 Bewohner. Die Mehrheit davon lebt in der “Hauptstadt” Vathi.
Im August 1953 wurden bei einem starken Erdbeben ebenso wie auf den  Nachbarinseln Kefalonia und Zakynthos viele Häuser zerstört. Damals  verließen viele Einwohner die Inseln. Der Staat Griechenland finanzierte jeder gebliebenen Familie den Neubau eines kleinen Hauses.  Unterstützung kam auch aus dem Ausland: vor allem aus den USA, England,  Frankreich, Schweden und Norwegen.
In Vathi gibt es deshalb kaum noch historische Gebäude. Die Neuen wurden hier aber im ursprünglichen Stil wieder errichtet.

homer

Ein Grund, weshalb ich Ithaka besuche ist natürlich dieser Herr: Homer

Ich besuchte früher ein humanistisches Gymnasium und hatte Altgriechisch  als zweite Fremdsprache gewählt. Und Homers Odyssee war unsere erste  Lektüre.

Odysseus soll ja hier auf Ithaka gelebt haben

“Auf den Spuren des Odysseus” wurden auch schon viele Segelreisen quer über das Mittelmeer unternommen.

Ob die Heimat des Odysseus wirklich Ithaka war lässt sich bis heute nicht eindeutig nachweisen.

Einige der theoretisch möglichen Orte habe ich besucht.

Auf der Insel Levkas behauptet man, dass dort die Heimat des Odysseus gewesen ist.

Wilhelm Dörpfeld, ein deutscher Historiker, stellte diese Behauptung auf. Die Ergebnisse seiner Forschungen konnten sich aber nicht durchsetzen.

 

alalkomenai

Zuerst besichtige ich das historische “Alalkomenai”.  Es liegt auf dem  Berg Aetos an der Landenge, die den nördlichen und den südlichen Teil  Ithakas verbindet. Am Ort selbst fand ich nur ein Hinweisschild mit  einzelnen Bildern (leider hatte meine Kamera hier wieder einen  Aussetzer).

Schliemann glaubte, hier den Palast des Odysseus entdeckt zu haben. Es sind nur noch kärgliche Überreste zu finden und es gehört viel Phantasie dazu, anzunehmen, dass  hier der Palast des Odysseus gestanden haben könnte.

archeolog. museum

Ich fahre weiter auf der Bergstraße in den Norden der Insel und hoffe, im archäologischen Museum von Stavros fündig zu werden. Das ist jedoch geschlossen.

In dieser Gegend, in der Nähe von Exogi wurden 2010 von dem griechischen Archeologen Tanasis Papadopoulos Überreste eines dreistöckigen Hauses aus mykenischer Zeit  (13. Jahrh. v. Chr., Zeitpunkt des trojanischen Krieges) gefunden. Auch hier könnte der Palast des Odysseus  gestanden haben.

frikes

Ich fahre weiter zum Hafen von Frikes, das man als das “Reithroa” aus der Odyssee identifizieren könnte.

Heute ist Frikes ein beschaulicher Ort mit kleinem Yachthafen. Nur wenn die  Ausflugsdampfer z.B. aus Levkas anlegen, wird Frikes für kurze Zeit von  Touristen überschwemmt.

frikes1

Auf dem Felsen rechts weist eine Inschrift darauf hin, dass hier am  13.09.1944 griechische Widerstandskämpfer das deutsche Nazi-U-Boot “Antouanette”  angriffen und aufbrachten.

höhle der nymphen

Weiter geht die Fahrt zur Höhle der Nymphen bei Port Polis. Die Höhle war 1862 entdeckt worden, aber zwischenzeitlich überflutet. 1932  wurde sie von britischen Archäologen freigelegt. Man fand hier irdene Gefäße, Masken und Überreste von Bronzearbeiten, die auf eine spätere  Heldenverehrung des Odysseus auf Ithaka hindeuten.

Durch das Erdbeben von 1953 wurde die Höhle schwer in Mitleidenschaft gezogen. Ich fand lediglich einige Bildtafeln mit den Fundstücken der Archäologen. In der Hauptsaison soll die Höhle zugänglich sein.

port polis1

Port Polis ist ein ganz keiner Fischerhafen, in dem die alten hölzernen Fischerboote, die jetzt mit EU-Förderung abgeschafft werden sollen, noch liebevoll restauriert werden.

kloster

Auf dem Rückweg nach Vathi nehme ich noch die Abzweigung zum Kloster Panagia tis Kathariotissas, der Schutzheiligen von Ithaka.
Das Kloster liegt etwa 500m über dem Meer.

Der letzte Mönch hat das Kloster wohl verlassen und es wird zur Zeit  aufwendig renoviert und umgebaut. Früher zierte ein Kreuz das  Eingangstor. Ich denke, dass das alte Kloster jetzt eher einer  weltlichen Verwendung zugeführt wird.

kirchturm

Der Kirchturm beim Kloster wurde beim Erdbeben 1953 zerstört und 1956 wieder aufgebaut.

golf von aetou

Vom Turm aus genieße ich die Wahnsinns-Aussicht auf den Golf von Aetou und die Stadt Vathi.

Und unten in der Mitte des Hafens ankert die “Walkabout”.

golf von aetou1

Rechts sieht man die Berge der Nachbarinsel Kefalonia. - wobei sich der Kreis zu Odysseus wieder schließt:

Robert Bittlestone, ein britischer Amateurhistoriker, vermutet, dass die Halbinsel Paliki  an der Westküste der Nachbarinsel Kefalonia die Heimat von Odysseus war: Die Beschreibung Homers über Ithaka könnte auch auf Paliki zutreffen.  Die Halbinsel könnte in historischer Zeit eine eigenständige Insel  gewesen sein und der ehemals trennende Kanal wurde erst im Laufe der  Zeit durch Erdrutsche verfüllt.

Vathi - O. Ambelaki/Meganiisi    23,2 nm,    D: 4,3 kn,,  3,1 Mh

Sonntag, 03.05.2015

kaum wind

Anfangs mit wenig Wind und entsprechend spiegelglatter See geht es weiter.

genua gerefft

Am frühen Nachmittag kommt doch Wind auf und in der Düse zwischen Ithaka und Levkas muß ich die Genua reffen.

Später in der Abdeckung zwischen Levkas und Meganisi lässt der Wind nach und schläft schließlich ein.

 

ambelaki bucht2

Ich ankere in der mittleren Bucht des Ormos Ambelaki auf Meganisi auf 7 m Wassertiefe. Am Ufer gibt es zwei Tavernen.

vathi stühle

Über den Berg ist es nur eine kurze Wanderung bis nach Vathi auf Meganisi.

Im kleinen Yachthafen hat die Flottille von gestern festgemacht.

Es ist noch Vorsaison: Die Stühle der Taverne sind gestrichen und warten auf ihre Sitzflächen und Kunden, die darauf Platz nehmen.

Die verschiedenen Arten der griechischen Stühle faszinieren mich und ich habe mir schon eine Bildersammlung davon angelegt.

Ambelaki/Meganisi - Preveza   20,4 nm,   D: 3,6 kn,  4 Mh

Montag, 04.05.2015

ambelaki bucht

Morgenstimmung in der einsamen Ankerbucht

fischer mit beiboot

Morgens ist es wieder windstill und diesig.

Später kommt die Sonne voll durch. Es wird jetzt jeden Tag etwas wärmer.

bagger im kanal v. levkas

Unter Motor geht es in den Kanal von Levkas.
Im Kanal wird an verschiedenen Stellen gebaggert.

Die Mülldeponie südlich von der Marina in Levkas ist jetzt übrigens mit Erde abgedeckt. Hier wurde bei meinem Besuch vor zwei Jahren der Müll noch verbrannt mit der entsprechenden Geruchs- und Umweltbelastung. Viele wilde Mülldeponien in Griechenland wurden auf Druck der EU geschlossen, was regional immer wieder zu Müllnotständen führt.

brücke levkas

Diesmal muß ich das Boot eine halbe Stunde treiben lassen, bevor die Brücke (jeweils zur vollen Stunde) öffnet.

Auch hinter der Brücke wird gebaggert. Hier ist eine berüchtigte Flachstelle, die immer wieder versandet

.

ankerplatz preveza

Nördlich von Levkas herrscht ein schöner Segelwind, der ständig zunimmt.

Ich ankere in Preveza auf 2,20 m.

In der Ankerbucht nördlich vom Stadthafen weht er dann noch so stark und böig, dass ich es vorziehe, den Rest des Tages an Bord zu bleiben.

Preveza - Vonitsa - Preveza  16,8 nm,  D: 3,8 kn,  3,9 Mh

Dienstag, 05.05.2015

sonnenaufgang preveza

Sonnenaufgangsstimmung vor Anker

mond preveza

Zur gleichen Zeit scheint noch der Vollmond auf der entgegengesetzten Seite über Preveza.

fischzuchten1

Im ambrakischen Golf haben sich viele Fischzuchten angesiedelt. Die Arbeiten werden, soweit ich es sehen kann, oft von Afrikanern erledigt. Auch die Griechen halten sich ihre schlecht bezahlten Billigarbeitskräfte.

vonitsa baum

In Vonitsa wollte ich den Markt besuchen und frisches Gemüse einkaufen. Ich war der Annahme, der Markttag sei dienstags - ist aber leider schon montags.
Auch das gut erhaltene Fort, das die Venetianer auf den Ruinen eines byzantinischen Kastells errichteten, zeigt mir verschlossene Türen.

Trotzdem: Vonitsa ist ein kleiner Ort mit Flair. Es gibt eine Einkaufsstraße mit vielen kleinen Läden. Ich kaufe Brot bei einem Bäcker, der direkt in der Backstube seinen Verkauf hat.

Der Stamm des Baumes neben der Kirche hat einen Durchmesser von mindestens zwei Metern.

vonitsa fahrradverleih

Der Ort ist auch touristisch geprägt: Es gibt einen Kiesstrand (der gerade von Unrat gesäubert wird), einen keinen geschützten Sportboothafen, einen neu erbauten Hafen für kleine Fischerboote und - so wie es aussieht - einen voll digitalisierten Fahrradverleih...

fischer vonitsa

Ich ankere etwas außerhalb von Vonitsa hinter einer kleinen bewaldeten Insel, die durch einen Damm mit dem Festland verbunden ist.

Rund um die dort im flachen Wasser ankernden Segelboote hat ein Fischer sein Netz ausgelegt. So weit ich sehen kann, hat er heute keinen einzigen Fisch gefangen.

rückfahrt nach preveza

Auf der Rückfahrt nach Preveza frischt der Wind noch mal richtig auf. Besonders um eine Landzunge rum wird es sehr böig.

preveza marina

Im großen Hafen von Preveza liegen Yachten oft an der Kaimauer mit Buganker oder auch längsseits.
Bei südlichen Winden kann es durch den entstehenden Schwell hier ungemütlich werden.

Die Marina im Hintergrund wird von der Preveza Marina betrieben. Ein Liegeplatz für meine Bootsgröße würde täglich 10,00 € kosten, incl. Wasser und Strom, aber es gibt keine Toiletten und keine Duschen.

Preveza - Parga   29,1 nm,  D: 4 kn,  7 Mh

Mittwoch, 06.05.2015

sonnenschirm

Heute gibt es wenig Wind und viel Sonne...
“Die Sonne schien ihm auf das Hirn, da nahm er seinen Sonnenschirm”!

angeln1

Und weil es ohne Wind und Seegang unter Motor langweilig ist, versuche ich mal zu angeln bzw. lasse ich mal den Köderfisch schwimmen. Richtig vorschriftsmäßig mit einer Gummischnur, die sich spannt, wenn einer angebissen hat.

angeln2

... und was beißt an?

Eine große grüne Plastiktüte. Eigentlich schon ein Erfolg: Bisher hat bei mir im Mittelmeer noch gar nichts angebissen...

Vielleicht liegt es daran, dass ich das mit dem Fische-Töten gar nicht gerne mache... und die Fische haben ein Einsehen und beißen lieber erst gar nicht an.

Heute gibt es keinen Fisch zum Abendessen.

parga

Tagesziel ist die Bucht von Parga, einem beliebten Urlaubsort.

Die ersten Strandliegen sind schon aufgebaut und ganz Mutige stürzen sich schon in das kalte Nass. Nebenan ist den ganzen Abend eine Planierraupe damit beschäftigt, den Sandstrand einzuebnen. Überall wird Müll, der über Winter angelandet ist, eingesammelt in Erwartung der Touristenströme in den nächsten Monaten.

 

parga kastell

Parga liegt an zwei Buchten, die durch ein Felsmassiv voneinander getrennt sind.

Auf dem Felsen wurde zu normannischer Zeit (ca. 1337) ein Kastell errichtet, das oft umkämpft, aber nur schwer einzunehmen war. Zur Zeit der Venetianer genoss Parga deshalb besondere Handelsprivilegien. Später nahm Ali Pascha mit britischer Hilfe die Burg ein. Parga wurde erst 1913 griechisch.

parga flottille

Parga hat einen kleinen Yachthafen, der bei mir nicht den besten Eindruck hinterlässt. Ich ankere lieber in der Nähe des Sandstrandes.
Eine Flottille macht sehr unkonventionell im Hafenbecken fest: Der landseitige Hafenteil besteht aus einem Sandstrand. Die Boote fahren langsam zum Ufer bis sie mit dem Kiel feststecken und legen dann den Anker in den Sand vor den Booten. Einige benutzen auch den Heckanker.

Parga - Igumenitsa  21,2 mn,   D: 3,9 kn,  4,8 Mh

Donnerstag, 07.05.2015

wetterkapriolen

Das Wetter ist heute sehr durchwachsen. Der Barometerstand fällt in kurzer Zeit von 1010 auf 1006 hPa. Der Himmel zieht sich zu und es kommt Wind auf. Ein kurzes Zwischentief zieht durch.

böen beim ankern

Ich will in der weiten Bucht von Igumenitsa ankern. Gerade als ich dabei bin, gegen den Wind aufzustoppen und den Anker fallen zu lassen, wird es sehr böig. Der Anker greift sofort (auf 2,70 m), ich kann nicht schnell genug Leine geben und quetsche mir meinen linken Zeigefinger. Das gibt wohl einen blauen Fingernagel. Kurz darauf sind die Böen vorbei und auch der Seegang in der Bucht beruhigt sich.

Später schaue ich im Windfinder bei den Windmesswerten für Igumenitsa nach: Genau als ich gegen 15:00 Uhr dabei war zu ankern, entstanden die Böen mit über 6 Bft.-Ein von mir nicht vorhersehbarer Zufall.

ankerbucht igumenitsa

Der Anker hält. Obwohl ich auf 2,70 m ankere (nahe an der 1m Linie auf der Karte) ist es noch eine gute Strecke bis ans Ufer. Ich bleibe erst mal an Bord.

Ankertag

Freitag, 08.05.2015

igumenitsa fähren

Igumenitsa hat meiner Meinung nach nicht viel Flair, besitzt aber einen großen Fährhafen, wo die Autofähren auf dem Weg von Italien nach Patras und zurück einen Zwischenstopp einlegen

Kleiner Fähren stellen die Verbindung zu den vorgelagerten ionischen Inseln her.

Man sieht deutlich, dass die Fähren auch in den Häfen noch mit Schweröl fahren.

Einen großen Teil des Tages verbringe ich damit, meine defekte Homepage-Seite zu reparieren und zu aktualisieren. Ansonsten ist relaxen angesagt.

Igumenitsa - Korfu,   17,7 nm,  D: 4,2 kn,  4,4 Mh

Samstag, 09.05.2015

fähren1

Mein Tagesziel ist die Stadt Korfu auf der Insel Korfu. Dabei habe ich den gleichen Kurs wie die Fähren zwischen Igumenitsa und Korfu.

fähren2

In  vier Stunden begegnen mir 8 Fähren. Heute heißt es also, immer gut Ausschau halten und gegebenenfalls ausweichen.

korfu, alte festung

Die alte Festung von Korfu (Stadt) ist schon von weitem zu erkennen.

Bei der Südseite und an der Nordseite der Festung gibt es zwei Yachthäfen, die von örtlichen Yachtclubs betrieben werden.

neuer hafen

Ich habe im Internet herausgefunden, dass an der Ostseite des alten Hafens von Korfu ein neuer Yachthafen gebaut wird .Er ist noch nicht fertiggestellt, soll aber schon benutzt werden können. Nach der Endausbauphase soll hier Platz für 80 Yachten sein.
Ich finde einen Liegeplatz an der Kaimauer, verlege mich aber gleich ein Stück weiter, da direkt neben meinem ersten Liegeplatz ein großes Abwasserrohr ungeklärte Abwässer ins neue Hafenbecken einleitet mit der entsprechenden Geruchsbelästigung!

Ein Schwimmkran ist noch damit beschäftigt , den Wellenbrecher zu erweitern. Bisher kommt einiges an Schwell durch die vorbeifahrenden Fähren ins Hafenbecken.

Hafentage

10. - 12.05.2015

vorstag defekt

Beim letzten Vorsegelwechsel habe ich festgestellt, dass sich am Rollvorstag zwei Schrauben gelöst haben. Da muß ich demnächst noch mal in den Mast hoch, um das Ausmaß des Schadens festzustellen und den Schaden zu beheben.

korfu kreuzfahrtschiffe

Korfu ist eine Insel, auf der man von der Finanzkrise in Griechenland nicht viel spürt und auf der der Tourismus weiterhin boomt.

Außer den Autofähren aus Italien und von Patras legen an dem neu ausgebauten Kai des Handelshafens regelmäßig Kreuzfahrtschiffe an. In den engen Gassen der Altstadt wird es dann sehr trubelig.

korfu mandraki

An der Nordseite der alten Festung, dem Wahrzeichen der Stadt Korfu,  liegt sehr idyllisch der Yachthafen Mandraki, der von zwei örtlichen Yachtclubs betrieben wird.

korfu alte festung

Die Ursprünge der alten Festung gehen auf das 6. Jahrhundert zurück.
Ihre heutige Form erhielt die Festung im 16. Jahrhundert durch die Venezianer. Davon sind heute vor allem die steilen Außenmauern und der Festungsgraben erhalten.
Die Gebäude in Inneren wurden im Wesentlichen von den im 19. Jahrhundert herrschenden Engländern errichtet. Im nördlichen Teil der Festung, dem ehemaligen Militärkrankenhaus, ist heute die musikalische Fakultät der Universität von Korfu untergebracht.

kanal alte festung

Der Festungsgraben diente früher zum Schutz der Festung. Heute ist er der Liegeplatz von Fischerbooten.

An der Südwestseite der alten Festung schließt sich ein kleiner Yachthafen an, der vom Noak-Yachtclub betrieben wird.

korfu neues fort1

Die neue Festung  der Stadt Korfu wurde von 1576 bis 1645 erbaut. Es soll ein dichtes Netz von unterirdischen Gängen zur alten Festung und zur Stadt gegeben haben.

Früher war die neue Festung für die Öffentlichkeit gesperrt (Militärgebiet). Heute ist sie für Besichtigungen geöffnet. Es  gibt eine Galerie, Gemäldeausstellungen und Konzerte.

 

Im Vordergrund wieder der unvollendete neue kommunale Yachthafen.