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Dienstag, 10.06.2014 | 31,6 nm, 5,7 Motor h, D: 4,9 kn | |
Heute will ich von Gavrion auf Andros aufbrechen und weiter zur Insel Tinos. Der Anker hat sich in den Schlick tief rein gezogen und ohne Ankerwinsch bekomme ich ihn nur los durch Überfahren unter Motorkraft. Da das Wetter noch unzuverlässig ist, fahre ich früh los, um früh anzukommen. Auf dem Bild eine typische Meltemi-Wolke, die sich aber schnell wieder auflöst. | ||
Morgens begleitet mich eine Schule junger Delfine, die aber noch sehr fotoscheu sind; bzw. ich habe immer zu spät ausgelöst. Ich segle und motorsegle an der Leeseite von Andros entlang nach Tinos. Es herrscht stellenweise reger Fährschiff- und Hochgeschwindigkeits-Fährschiffs-Verkehr, und ich muss öfter ausweichen. | ||
Schon gegen 13:00 Uhr lege ich mitten in der Stadt im Hafen von Tinos an. Die Kykladeninsel Tinos liegt direkt südlich von Andros. Sie hat heute ca. 8500 Einwohner, die sich auf 60 Ortschaften, von denen etwa 50 noch bewohnt sind, verteilen. Die meisten Leute leben rund um die Stadt Tinos. In der griechischen Mythologie war Tinos der Geburtsort von Aiolos, dem Gott der Winde. Von 1207 bis 1714 war Tinos von den Venetiern “besetzt”. Sie brachten Wohlstand auf die Insel durch den Ausbau des Handels, der Landwirtschaft, der Kunst und der Schifffahrt. | ||
Die Türken regierten hier nur etwa 100 Jahre, ohne großen Einfluss auf die Insel auszuüben. Die Venetier hatten sich ihre Privilegien erkauft. Sie brachten auch die katholische Religion mit auf die Insel. Heute sind noch etwa 50 % der Bevölkerung katholisch und 50 % orthodox. Es soll auf Tinos mehr als 750 Kirchen und Kirchlein geben, etwa 220 davon sind katholisch. Trotzdem ist Tinos heute der bedeutendste Wallfahrtsort der orthodoxen Kirche in Griechenland. Und das kam so: | ||
1822 hatte die Nonne Pelagia einen Traum, in dem ihr die Jungfrau Maria erschien und sagte, sie solle an einem bestimmten Ort graben und werde dort eine Ikone der Jungfrau finden. Dort solle sie eine Kirche errichten, die Maria, der
“Panagia” geweiht werden sollte. Die Nonne erzählte den Traum dem Priester im Ort, und der bewegte die Einwohner von Tinos dazu, dort zu graben. Tatsächlich wurde am 30.01.1823 dort eine aus dem frühen Christentum stammende Ikone der Jungfrau Maria gefunden. | ||
In den folgenden Jahren wurde nahe bei der Fundstelle der Ikone die Wallfahrtskirche “Panagia Evangelistria” errichtet. Besonders am 25.03. und am 15.08. jeden Jahres kommen mehrere zehntausend Pilger. Hotels und Pensionen in Tinos sind dann völlig ausgebucht und viele Pilger übernachten dann auf dem weitläufigen Kirchengelände.
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In den Räumlichkeiten unter der Kirche sind unter anderem Museen mit sakralen und historischen Gegenständen, eine Bibliothek, sowie eine Ikonenmalerschule untergebracht. Unter der Kirche steht auch ein Schrein, der an die Versenkung des griechischen Kreuzers “Elli” am 15.08.1940 erinnert. Griechenland war damals nicht am 2. Weltkrieg beteiligt. Der Kreuzer, dessen Besatzung an der Prozession am 15.08. teilnehmen wollte, wurde von einem italienischen U-Boot versenkt, was damals in Griechenland große Empörung auslöste. | ||
Die Ikone gilt als wundertätig und steht im Mittelpunkt der Hauptkirche. Sie hat einen vergoldeten Rahmen und wurde schon millionenfach von den Gläubigen geküsst. Die ganz besonders Bußwilligen kriechen auf Knien den 500 m langen Weg vom Hafen zur Kirche hoch | ||
Mittwoch, 11.06.2014 | Besuch von Delos und Mykonos | |
Heute bin ich mal “normaler“ Tourist und fahre mit der Schnellfähre um 9:15 Uhr nach Mykonos und von dort direkt weiter mit der “Orca” nach Delos. Dort habe ich dann 3 Stunden Zeit zur Besichtigung. Delos ist heute - abgesehen von einigen archäologischen Mitarbeitern und Parkwächtern - unbewohnt und alle Besucher kommen per Schiff zur Insel und müssen sie per Schiff wieder verlassen. Ich hatte mir vor 11 Jahren Delos schon mal angeschaut und bemühe mich diesmal erst gar nicht, Delos in 3 Stunden komplett zu besichtigen. | ||
Zur Geschichte von Delos: Delos wurde so zu einer der bedeutendsten und am meisten verehrten heiligen Stätten der griechischen Antike. Der neue Gott Apollon hat zwei Wirkstätten: In Delphi ist er der hochgeehrte Gott, der mit seinem Orakel über das Schicksal der Sterblichen entscheidet; auf Delos ist er der Gott des Lichtes, der Musik und der Lebensfreude. Delos hatte einen großen Hafen und die Schiffe brachten neben den Pilgern auch Handelsgüter mit, so dass Delos sich zu einem Handelshafen entwickelte. Die Versorgung der Pilger und der auf Delos lebenden Menschen mit Lebensmitteln wurde von der fruchtbaren Nachbarinsel Rheneia
aus sichergestellt. Nach dem Willen der Götter war es verboten, auf der heiligen Insel Delos zu sterben oder Kinder zu gebären; dies geschah ebenfalls auf Rheneia. Eine sehr interessante Dokumentation über Delos mit vielen historischen Details findet man hier bei www.365sterne.de
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Delos vom Schiff aus gesehen. Der Berg Kynthos ist nur 112 m hoch. Hier will ich unbedingt hin. Hier ist man den Göttern am nächsten ... | ||
Das Schiff spuckt die Touristen aus und vor der Kasse ist erst mal Schlangestehen angesagt. | ||
Das Museum ist eines der wenigen neuen Gebäude auf der Insel. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Der Eintritt ist kostenlos. | ||
Als Beispiel der vielen Exponate. Die Löwen von Naxos. Draußen auf der Freifläche sind jetzt Nachbildungen aufgestellt. | ||
Ein Blick vom Weg zum Berg zurück Richtung Hafen | ||
Der Tempel der Isis. Auf diesem Teil der Insel wurden auch Heiligtümer der fremden Götter errichtet, z.B. von Ägyptern und Syrern. | ||
Die Treppe zum heiligen Berg Kynthos | ||
Top of the Hill. Hier auf dem Beg gab es auch Kulträume, die nicht mehr erhalten sind. Beispielsweise die Heiligtümer des Zeus Kynthios und der Athena Kynthia. | ||
Ein Blick vom Berg auf den unbebauten südlichen Teil der Insel. Früher gab es hier Steinbrüche, heute weiden hier Schafe und Ziegen. | ||
Als die älteste Kultstätte des Apollo auf Delos gilt dieses Heraklesheiligtum | ||
Blick auf das teilweise wieder aufgebaute Haus der Masken. Seinen Namen hat es erhalten wegen der Mosaikfußböden. Auf einem davon sind Masken von Schauspielern dargestellt. | ||
Das Theater wurde im 3. Jahrhundert v.Chr. erbaut und bot Platz für 6500 Zuschauer. | ||
Dieser renovierte Türsturz wurde nicht original hergestellt: Stahlbeton ist halt nicht so haltbar wie Marmor. Gesehen in der Herberge bei der Zisterne. | ||
Das Theaterviertel zwischen Hafen und Theater entstand im 3. - 1. Jahrh. v. Chr. An der Hauptstraße im Theaterviertel steht das Haus des Dionysos. Es war zweistöckig. Das Original des Mosaiks (Dionysos reitet auf einem Tiger) befindet sich im Museum. Hiermit schließe ich meine Bilderreihe von Delos ab. | ||
| Um 13:30 Uhr geht die Fähre zurück nach Mykonos. Ich bin wieder in einer anderen Welt. Mykonos ist das inszenierte Klischee. Seit den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts ist Mykonos der Ort des Massentourismus in Griechenland mit einem ausgeprägten Nachtleben und auch beliebtes Ziel für Homos und Lesben. Die kleine Kapelle im alten Hafen trägt eine Inschrift, die besagt, dass sie am 08.09.1944 von den Deutschen zerstört wurde. | |
Die am meisten fotografierte Kirche in Mykonos ist die “Panagia Paraportiani”, die Marienkirche, die aus 5 weißen Kapellen besteht, die im Laufe der Zeit zu einem Komplex zusammengewachsen sind. Sie kann nicht von innen besichtigt werden, da sie einsturzgefährdet ist. | ||
Es gibt auch eine katholische Kirche auf Mykonos in der Nähe von “Klein Vendig”. | ||
Der Pelikan ist ein weiteres Fotomotiv von Mykonos. Ich habe ihn leider nicht angetroffen. Über ihn gibt es tolle Geschichten: | ||
Die Windmühlen sind ein weiteres Wahrzeichen von Mykonos. Diese steht alleine oben am Berg beim landwirtschaftlichen Museum. | ||
Von ihr aus hat man einen guten Überblick über die Stadt mit ihrer für die Kykladen typischen Architektur: Kleine, meist eingeschossige weiß gestrichene Häuser mit flachem Dach und farbigen (meist blauen) Holztüren und Fenstern. | ||
Von den ehemals 10 Windmühlen sind 5 erhalten. Sie waren Getreidemühlen. Zum Teil sind sie in Privatbesitz. In einer mit einer offenen Eingangstür fand ich nistende Tauben. | ||
Die Stadt ist reich und hat - vermutlich mit Hilfe der EU - viel in den Ausbau neuer Häfen investiert. Dieser für die Kleinschifffahrt vorgesehene ist leider nach Norden hin ungeschützt den Wellen des Meltemi ausgesetzt. | ||
Weiter im Norden entstand der Fähr- und Yachthafe, in dem auch die großen Kreuzfahrtschiffe anlegen können. | ||
| Hafenkino bei der Besichtigung des Yachthafens: | |
Donnerstag, 12.06.2014 | Hafentag | |
Andrew und Karin legen an, zwei Engländer, die seit 12 Jahren mit ihren englischen 32 Fuß-Langkieler in griechischen Gewässern unterwegs sind -anfangs Vollzeit, jetzt nur noch 3 Monate im Jahr. | ||
Sie erzählen, dass sie gestern im Lee der Insel Tinos ein in ihrer 12jährigen Zeit in Griechenland erstmaliges Erlebnis hatten: Statt der gemeldeten 4-5 BFT wehte es plötzlich mit 9 BFT. Die Welle baute sich schnell auf. Eine stieg von schräg hinten in ihr geschütztes Cockpit ein und füllte das gesamte Cockpit mit Wasser. Ein Teil schwappte auch in die Kajüte. Auch auf dem Windreport im Windfinder-Programm auf meinem Tablet sieht man, dass die Böen (rote Linie) plötzlich bis zum äußeren Ende der Skala gingen. Der Meltemi ist zwischen den Inseln manchmal unberechenbar. | ||
Freitag, 13.06.2014 | Inselrundfahrt mit Motorroller | |
Für den heutigen Tag habe ich mir einen Motorroller mit 150 ccm für 20,00 € ausgeliehen. Mit ihm fahre ich kreuz und quer über die -außerhalb der Stadt Tinos- noch nicht vom Massentourismus berührten Insel. | ||
Kardiani ist ein kleiner Ort, abseits der Straße über 200 Steinstufen zu erreichen. Häuser und Wege im Ort sind fast ganz aus Marmor gebaut. Es gibt starke Quellen, so dass Kardiani in einer fruchtbaren Oase liegt. Man sieht hier gut den für Tinos typischen Terrassenanbau: Nur so war es möglich, das steile Land intensiv und wasserschonend zu bebauen. Laut Aussage von Einheimischen lebten im Mittelalter bis zu 80 000 Menschen auf der Insel und die mussten von den Produkten der Insel ernährt werden. | ||
Weiter im Norden der Insel komme ich in das Gebiet des Marmor-Abbaus und der Marmor Verarbeiter. Hier wurden in einer Firma mit Hilfe moderner Maschinen Marmor- und Granitplatten gesägt. | ||
Pirgos gilt als eine der schönsten Siedlungen der Kykladen. Hier haben sich viele Künstler niedergelassen. Die Blütezeit von Pirgos war im 18. und 19. Jahrhundert, als in der Region noch viel Marmor abgebaut und im nahe gelegenen Hafen Panormos verschifft wurde. Damals sind auch viele Bildhauer-Werkstätten entstanden. Heute gilt Pirgos als die Wiege der neugriechischen Bildhauerei. Zahlreiche Künstler leben hier oder haben hier ihren temporären Wohnsitz Seit 1955 gibt es die “Schule der schönen Künste”, die bedeutendste Ausbildungsstätte für die Marmor- Bildhauerei in Griechenland | ||
Auf Tinos findet man nicht nur den weißen Marmor, sondern auch den grün gefleckten (Serpentinit), der unter anderem im Louvre in Paris und im Buckingham Palast in London verbaut ist. Auf meiner Rundfahrt fand ich auch noch Reste der historischen Transportmöglichkeiten für die schweren Marmorblöcke mittels Seilzügen. | ||
In Pirgos gibt es drei Museen, die sich mit Marmor und der Bildhauerei befassen: | ||
Im Inneren des Museums sieht man auch anschaulich, wie originalgetreue Kopien angefertigt werden. | ||
Ich fahre weiter nach Aetofolia, einem kleinen Ort in der Mitte der Insel. Seine Gassen liegen abseits der Straße und sind nur per Fuß zu erreichen. Hier leben über Winter 15 Menschen und im Sommer etwa 150. Es gibt ein kleines Keramik Museum und 2 Gaststätten. | ||
Einige Häuser wurden von Ausländern gekauft, renoviert und so vor dem Verfall bewahrt, wie z.B. dieses. | ||
Das Dorfwaschhaus sieht so aus als würde es auch heute noch benutzt. | ||
Ich esse bei Nikos in seinem kleinen Restaurant “Sta fys ´aera” (blasender Wind) sehr gut und preiswert zu Mittag. Er erzählt mir viel über die Insel. | ||
Die Taubentürme sind ein Wahrzeichen von Tinos. Es sollen noch ca. 600 auf der Insel geben (andere Quellen reden von über 1000). | ||
Nach einer kurzen Siesta auf der Walkabout ziehe ich mir lange Hosen an, um Klöster besichtigen zu dürfen. Als erstes fahre ich zum Monastiri Kechrovouniou, dem Kloster, in dem die Nonne Pelagia lebte, nach deren Traum die wundertätige Ikone gefunden wurde. Die Kirche vom Kloster stammt aus dem 10.-11. Jahrhundert. Es leben und arbeiten hier noch ca. 40 Nonnen. Das Kloster ist gut renoviert und wird regelmäßig mit Bussen aus der Stadt Tinos angefahren. Von ferne sieht es aus wie ein kleines kykladisches Dorf mit verwinkelten Gässchen im Inneren. Das Häuschen, in dem Pelagia lebte, ist eines der höchsten am Berg, und kann besichtigt werden. | ||
Der Berg (E)Xombourgo ist mit 640 m einer der höchsten Berge der Insel. Er besteht aus einem Granitfelsen und ist weithin sichtbar. Von 1207 bis 1715war er eine venezianische Festung und der Hauptort der Insel mit 600 Häusern und Platz für bis zu 8000 Menschen aus den umliegenden Dörfern, wenn die Insel angegriffen wurde. 1715 wurde die Festung von den Türken in die Luft gesprengt. Von hinten her (der Seite, wo das Bild aufgenommen wurde) ist er heute leicht zu besteigen. Seine Vorderseite ist das Ziel von Free-climbern. Der Berg galt früher als das Zentrum des Katholizismus auf der Insel. So befindet sich denn auch auf der Rückseite des Xombourgo ein heute verlassenes Kloster zum heiligen Herz Jesu. | ||
Hier lebten (nach einer Inschrift am Gebäude) von 1910 bis 1993 Dominikaner oder Dominikanerinnen. Es gibt noch etwa 10 einfache Mönchs- oder Nonnenzellen. | ||
Auf dem Gelände des ehemaligen Klosters findet sich auch diese künstlich errichtete Grotte mit einer Marienfigur und einem einfachem Altar. | ||
Ich fahre weiter nach Loutra, das auf der anderen Seite des Xombourgo wie eine Oase am Hang eines grünen Tales liegt. Auch hier muß man am Rande des Ortes parken, da die Wege im Ort aus einer Zeit stammen, wo Esel noch das Hauptverkehrsmittel waren. | ||
Loutra ist berühmt für sein ehemaliges Jesuitenkloster und den 1860 gegründeten Konvent der Ursulinen, die hier bis 1980 eine berühmte Schule für Mädchen mit angeschlossenem Internat hatten, die von “höheren Töchtern” aus ganz Griechenland besucht wurde. Am Eingang der Schule hängt heute ein Schild “privat”. Angeblich soll es in Loutra auch ein Museum “Schule der Ursulinen” geben. Das habe ich aber nicht entdeckt. Auch das Volkskunst-Museum im Ort ist geschlossen, bzw. wird nur auf telefonische Voranmeldung hin geöffnet. | ||
Insgesamt habe ich den Eindruck, dass Loutra einer der “vom Aussterben bedrohten Orte” ist, wo noch einige ihren Sommerwohnsitz haben. Auch die Kirche war geschlossen. | ||
Die Gärten der Ursulinenschule verwildern. Die Wanderwege werden teilweise nicht mehr gepflegt und wachsen langsam zu. Auch der Zugang zu der kleinen Kapelle war nicht mehr zu begehen. Die Natur holt sich ihr Reich wieder zurück. Auf dem Bild ist gut die schroffe Seite des Xombourgo zu sehen. Wieder zurück im Hafen besuche ich noch Andrew und Karin auf ihrem Boot. | ||
Samstag, 14.06.2014 | 21,5 nm, 5,0 Motor h, D: 3,9 kn | |
Andrew und Karin legen morgens ab und segeln Richtung Mykonos, mein Tagesziel ist die Insel Syros. | ||
Ein letzter Blick zurück zur Insel Tinos mit dem herausragenden Berg Xombourgo. | ||
Ich passiere die kleine, flache, unbewohnte Insel Gaidaros mit ihrem Leuchtturm und der kleinen, einsamen Ankerbucht. | ||
Ich umsegle die Südspitze von Syros und ankere im Ormos Phoinika, wegen des Südwindes in seinem Südteil bei Posidonia. Hier war früher ein militärisches Sperrgebiet, das aber wohl nicht mehr besteht. Es gibt mittlerweile einen kleinen Kommunalhafen. Der Segelnachwuchs übt auch schon mal das Segeln mit dem Opti.. | ||
Sonntag, 15.06.2014 | 22,33 nm, 4,8 Motor h, D: 4,6 kn | |
Morgens laufe ich mit Rucksack und 10 l Kanister 4 km zur nächsten Tankstelle. Dann geht es weiter bis zur Bucht Eirini bei Loutra auf Kithnos.
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Der
Ankergrund ist wohl sehr schlecht. Bei dem stärker aufkommenden Seitenwind hält mein Anker ebenso wie die Anker meiner Nachbarn rechts und links nicht. Ich bringe den Buganker mit dem Dinghi als Zweitanker aus und liege dann ruhig. | ||
Am nächsten Morgen wandere ich um die Bucht rum nach Loutra, einem Ort mit (überfülltem) Yachthafen und mit einer heißen Quelle. Unter Otto, dem bayrischen ersten König von Griechenland wurde hier wohl vor allem für seine Gemahlin ein Sanatorium eingerichtet. Das heiße eisenhaltige Wasser fließt heute (im Vordergrund des Bildes) in die Hafenbucht. Mir war es zu heiß, um darin zu baden. | ||
Montag, 16.06.2014 | 9,8 nm, 2,1 Motor h, D: 3,6 kn | |
Nach einem kurzen Tagestörn ankere ich in der Ormos Colona, meiner Traumbucht auf Kythnos. Hier verbindet eine niedrige Sandbarre die Insel Kythnos (links) mit der kleinen Halbinsel Louka (rechts). Zu beiden Seiten der Sandbarre kann man geschützt ankern. Am “Festland” hat im Jahre 2000 eine Familie, die Schaf- und Ziegenzucht betreibt, eine kleine Taverne für die Segler errichtet. | ||
Dienstag, 17.06.2014 | Ankertag | |
Morgens um 6:00 Uhr will ich beim Schafemelken helfen. Die Schafe sind aber noch irgendwo in den Bergen unterwegs. | ||
Die Ziegen wandern quer über die Barre zur Weidefläche auf der Halbinsel. | ||
Ich wandere zur kleinen Kapelle auf der Halbinsel. | ||
.. und beobachte gemeinsam mit der Ziege die in die Bucht einlaufenden Schiffe. | ||
Die Schafe finde ich auch. Sie haben sich ein Schattenplätzchen ausgesucht. | ||
Hier werden die alten Weidebegrenzungen mittels Steinmauern noch gepflegt. Sie sind so konstruiert, dass sie auch starken Winden standhalten. Die “Weide” besteht überwiegend aus stacheligen niedrigen Büschen. Trotzdem finden die anspruchslosen Tiere immer noch was zu fressen. | ||
Die obere Türangel des antiken Weidetores wird durch einen durchlöcherten flachen Stein gebildet. | ||
Diese Ziege müßte dringend mal gemolken werden. | ||
Mein Boot ist natürlich wieder das kleinste in der Bucht. | ||
Ich wandere zu der kleinen Nebenbucht. Hier soll es eine warme Quelle geben. Ich habe sie aber nicht gefunden. | ||
Mittwoch, 18.06.2014 | 56,0 nm, 7,3 Motor h, D: 4,6 kn | |
Heute sollen die Schafe hier um 8:00 Uhr gemolken werden. Da sie aber gegen 6:00 Uhr rüber zur Halbinsel wechseln und dort am Hang weiden, beschließe ich , nicht die Melkzeit abzuwarten, sondern früh loszusegeln. Gegen 7:20 Uhr gehe ich ankerauf. Ich habe mir eine weite Stecke vorgenommen und will bis zur Insel Hydra. | ||
Gegen 11:30 Uhr passiere ich die unzugängliche kleine Insel Agios Georgios. | ||
Es herrscht teilweise reger Frachtschiffsverkehr von und nach Athen. Mein GPS im Laptop findet manchmal die Position nicht. Die rote Tracklinie zeichnet dann einen Zickzackkurs auf dem Monitor. | ||
Eigentlich will ich in der Bucht Mandraki auf Hydra ankern. In weiten Bereichen ist die Bucht zu tief und ein Einheimischer warnt mich vor einer dicken Mooringkette im flacheren Wasser. Deshalb segle ich weiter - vorbei an dem Ort Hydra - bis nach Ermioni am Festland. | ||
Hier fällt gegen 19:20 Uhr der Anker. | ||
19. - 21.06.2014 | Hafentage | |
Donnerstags morgens ist in Ermioni ein großer Bauernmarkt. Ich kaufe ein und sitze dann im Cafe und aktualisiere die Homepage. Nachmittags gibt es starke Böen aus West. Der Anker hat sich gut eingegraben und hält. | ||
Der alte Ortsteil von Ermioni hat Flair wegen seiner engen Gassen.. Die Museen sind leider geschlossen. Am Samstag gelingt es mir, die im Computer gespeicherten Tracks meines diesjährigen Törns von .gpx in .kmz umzuwandeln und in google earth anzuzeigen. | ||
Sonntag, 22.06.2014 | 14 nm, 3,5Motor h, D: 3,7 kn | |
Morgens ist Start und Ziel eines Volkslaufes an der Hafenpromenade. Nachmittags entsteht starker Schwell in der nach Osten hin offenen Hafenbucht. Deshalb geht Peter, mein Bootsnachbar aus Berlin, mit seiner “Anna”, einer umgebauten Güllet, ankerauf.
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Ich mache das dann auch und motore nach Porto Heli. | ||
Hier fällt gegen 19:10 Uhr der Anker. | ||
Montag, 23.06.2014 |
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Ich besuche Takis, dessen Bruder das Best Western Rozos Hotel betreibt (www.hotelrozos.com), und gehe wie vorher telefonisch abgesprochen an eine seiner Mooring-Bojen. Hier bleibt die Walkabout bis Mitte September, bis ich wieder in Griechenland bin. | ||
Die Walkabout liegt übrigens direkt neben der Dywana von Walter, den ich letztes Jahr getroffen habe und der mir Takis empfohlen hat. Tja und am Samstag, 28.06., geht schon wieder mein Flieger zurück nach Deutschland. Habe gerade die Temperaturen in Deutschland angeschaut.. Nachts noch richtig kalt und tagsüber auch nicht sehr warm. Hier ist es gerade tagsüber 33°C und nachts etwas über 20°C. Unter 20°C friere ich schon. Da muß ich mich wohl warm anziehen... oder einfach hier bleiben. Keine Angst Achim, ich komme. |