Samos Ormos Marathokampos - Fourni Ormos Kampi, 19,1 nm Mo. 01.05.2023
Wind und Wellen haben sich beruhigt und wir verlassen die schöne Insel Samos.
Wir motorsegeln nach Fourni und legen an der Außenmole des neuen Hafens an.
Auf Geheiß eines Mannes müssen wir wieder ablegen: Der Hafen sei noch nicht fertiggestellt und noch nicht bereit zur Aufnahme von Booten.
Unter Protest legen wir wieder ab und fahren durch die Meerenge zwischen Fourni und Thimea in die Bucht von Kampi.
Wir überlegen zu ankern, gehen aber dann doch längsseits an die kleine Mole in der Bucht. Neben uns macht später ein Fischerboot fest.
Von der Bucht aus führt ein langer Treppenweg mit 232 Stufen aufwärts Richtung Fourni.
Oben erreichen wir mehrere Windmühlen
und auf der anderen Seite des Hügels führt ein gepflasterter Weg runter zum Ort.
Der noch nicht ganz fertiggestellte neue Hafen. Strom und Wassersäulen fehlen noch.
Links die Anlegestelle für die Fähren und der Fischerhafen.
Wir schlendern durch den Ort. Viele Fischerboot stehen noch an Land. Die Gegend um Fourni soll sehr fischreich sein und die Fischer verkaufen ihre Fänge bis nach Athen.

In einem Lokal an der Hafenfront genießen wir ein Fischmenü.
Die Haupteinkaufsstraße des Ortes führt vom Hafen zum Dorfplatz mit seiner imposanten Kirche.
Eine Frau öffnet für uns die Kirche Agios Nikolaos, dem Beschützer der Seeleute.
Eine der beeindruckenden Wandmalereien mit dem Agios Nikolaos.
Fourni - Ikaria Agios Kirikos Marina, 9,9 nm Di. 02.05.2023
Heute ist es meist windstill und wir motoren zur Insel Ikaria.
Wir legen längsseits an im innern Hafenbecken der Marina Agios Kirikos.
Seit letztem Jahr erhebt die Gemeinde Liegegebühren: Der Hafenmeister Vagelis ist bei der Gemeinde angestellt und nicht verantwortlich für die Höhe der Liegegebühren.
Wir zahlen für unser kleines Boot von 8,30 m für zwei Tage den stolzen Preis von 40 €, incl. Wasser und Strom.
Im ersten Stock gibt es neben dem Büro des Hafenmeisters zwei Toiletten und eine Dusche in der Behindertentoilette - alles nicht so top gepflegt... Wir waren verwöhnt von den neuen Sanitäranlagen in Ormos Marathokampos, wo wir nur halb so viel zahlen mussten.
Für den nächsten Tag werden starke Südwinde erwartet. Auch die kleine Fähre hat im Hafen Schutz gesucht.
Wir sind wieder die Kleinen ganz links in der Ecke
Wir wandern nach Therma und hoffen, dort im warmen Wasser baden zu können.
Blick auf die kleine runde Bucht von Therma. Es soll jetzt auch eine Boje geben, wo man mit einem kleineren Segelboot fest machen kann.
Der Weg zur Grotte mit der heißen Quelle, der bei unserem letzten Besuch hier zugemauert war, ist wieder frei zugänglich.
Wir genießen das warme Wasser in der Grotte und lernen dabei interessante Griechen kennen. Eine Frau, die an der Uni von Rethymno auf Kreta arbeitet und gut deutsch spricht, hat es uns besonders angetan.
Der Wetterbericht ändert sich ständig.

Für Mittwoch ist noch Starkwind aus Süd gemeldet mit durchschnittlich 1,40 m hohen Wellen.

Das merken wir deutlich im Hafen: Nachts kommen die Wellen über die Kaimauer und die dort längsseits liegenden Boote werden "geduscht". Wir liegen sicher im inneren Hafenbecken.

Donnerstag Vormittag sollen Wind und Wellen nachlassen und ab Freitag soll es lange anhaltenden Nordwind geben. 

Für uns bleibt ein kleines Wetterfenster am Donnerstag.
Deshalb wollen wir am Donnerstag den Sprung nach Norden zur Insel Chios wagen. Es sind etwa 50 nm. Mit unserem kleinen Boot werden wir ca 11 Stunden unterwegs sein. Wir peilen 10 Uhr als Abfahrtstermin an, so dass wir voraussichtlich kurz vor 21 Uhr mit beginnender Dunkelheit in Chios ankommen werden. Im Laufe des Tages sollen Wind und Wellen Richtung Chios nachlassen.
Ikaria Agios Kirikos Marina - Chios Marina, 50,1 nm Do. 04.05.2023
Nach dem Verlassen der Marina - wie geplant um 10 Uhr - empfängt uns das Meer mit noch beeindruckenden Wellen, aber wir können segeln.

Meine Navigation:

Navionics auf dem Tablet, das ich bei Regen in einer Klarsichthülle verpackt an Deck benutze.
In der Naviecke im Boot Open CPN auf dem Laptop.
AIS und GPS wird auf beide per Wlan übertragen.

Mein Logbuch führe ich auf einem Tageskalender im DIN A 5 Format.
Für die lange Strecke heute habe ich meinen Windpilot, die Windfahnensteuerung, angebaut und aktiviert. So kann ich den Strom für den Pinnenpiloten sparen.

Die Fahrt nach Chios verläuft so wie es der Wetterbericht vorhergesagt hatte. Gegen 16 Uhr schläft der Wind ein und wir motoren den Rest der Strecke.
Kurz vor der Einfahrt in die Marina von Chios begegnet uns die große Fähre, die gerade den Stadthafen von Chios verlassen hat.

Es wird schon dunkel als wir in die Marina einlaufen. Wir halten uns dicht an das grüne Leuchtfeuer an der Einfahrt. Weiter zum Land hin ist es untief.
Beim Festmachen gegn 20:40 Uhr helfen uns Yo und Paola, ein freudiges Wiedersehen.
Früh am nächsten Morgen müssen wir die Walkabout verlegen, da unser abendlicher Liegeplatz die Berufsschifffahrt behindern würde.

Wir gehen längsseits im Lee des zweiten Steges. Hier liegen wir sicher vor dem sich schon entwickelnden starken Nordwind.
Es ist relativ kühl. Es regnet zeitweise und wir bauen die Kuchenbude auf.
zu Fuß in die Stadt Sa. 06.05.2023
Blick auf die weitläufige unfertige Marina.
Im vorderen Bereich darf zur Zeit nicht angelegt werden, da Arbeitsboote und eine Arbeitsplattform den Platz beanspruchen.
Die Windmühlen, ein guter Orientierungspunkt beim Ansteuern der Marina von See her.
Chios, ist die fünftgrößte Insel in Griechenland mit ca 51 000 Einwohnern. In Chios Stadt leben etwa 26 000 Menschen.

Die Insel ist seit 5000 Jahren bewohnt und hat eine wechselvolle Geschichte. Von Anfang des  14. Jahrhunderts bis 1655 war Chios eine Kolonie der Genueser. Von da an bis 1912 gehörte die Insel zum osmanischen Reich.
Während des Unabhängigkeitskriegs Griechenlands (1821–1829)wurden am 11. April 1822 der größte Teil der Einwohner (etwa 40.000) von den Osmanen ermordet.
Die lange Zeit der Herrschaft der Osmanen hat überall in der Stadt ihre Spuren hinterlassen.

In der alten Moschee mit dem noch erhaltenen Minarett ist heute da byzantinische Museum untergebracht.


Das weitläufige Hafenbecken von Chios Stadt. Von hier aus verkehren Fähren nach Piräus, in die Türkei und zu sämtlichen griechischen Nachbarinseln.
Wir schlendern durch die Gassen des Kastells nördlich vom Hafen.
Der Hamam, das türkische Bad, dominiert den nördlichen Teil des Kastells.
Das Kastell war lange Zeit kulturelles und militärisches Zentrum der Insel.
Die Ursprünge des Kastells gehen auf die Byzantinische Zeit um 900 n Chr. zurück. Von 1346 bis 1566 beherrschten die Genueser die Insel. Sie bauten den Handel aus und errichteten viele mittelalterliche Städte auf Chios. Das Kastell wurde erweitert und zum administrativen Zentrum und Bischofssitz der Insel.
Die Ottomanen herrschten auf Chios von1566 bis 1912. In dieser Zeit durften nur Türken im Kastell wohnen. An vielen Häusern erkennt man noch die türkischen Balkone
Auf dem Rückweg von unserer Stadterkundung machen wir halt am Hafen der Schleppnetzfischer und gönnen uns - angelockt durch die griechischen Rentner am Nebentisch - Ouso mit Meses. War sehr reichhaltig und preiswert.
Die "Abkürzung" zur Marina neben dem großen Krankenhaus von Chios.
Fahrt mit dem Leihwagen in die Mastixdörfer So. 07.05.2023
Wir leihen uns ein Auto 50 € für 2 Tage. Das Auto wird in die Marina geliefert und dort auch wieder abgeholt.

Zuerst fahren wir nach Kampos.
In der Zeit der Genueser auf Chios (1346 - 1566) entwickelte sich  die Region Kampos zu einem Hotspot im Anbau und der Vermarktung von Citrus-Früchten. Dabei wurde erfolgreich internationaler Handel betrieben und die reichen Familien bauten sich in Kampos ihre repräsentativen Sommerhäuser, von hohen Mauern umgeben und mit prächtigen Eingangspforten.

Wir besuchen das Zitrus-Museum. (Eintritt 1,50 für Rentner).
In der ersten Etage wohnten die "Herrschaften",
in Paterre, wo früher die Mandarinen, Citronen und Orangen verpackt wurden, hat man das Museum eingerichtet mit vielen Informationen über die durch den damals "weltweiten" Handel reich gewordenen Familien.
Nach dem Massaker von Chios 1822 durch die Ottomanen wurden große Teile von Kampos zerstört und viele Familien wanderten aus. Beim großen Erdbeben 1881 wurden die meisten Gebäude zerstört und viele  Einheimische überlebten das Erdbeben nicht.
In späteren Jahren kam es zu einer erneuten Blütezeit für den Anbau und den Handel mit Zitrusfrüchten.
  1912 während des ersten Balkankrieges wurde Chios von der ottomanischen Herrschaft befreit.
Im Laufe des 20. Jahrhunderts übernahmen dann reiche Geschäftsleute die großen Anwesen. Nach 1960 kam der Handel mit den Zitrusfrüchten größtenteils zum Erliegen. Die großartige Architektur blieb aber bis heute erhalten.




Ein historisches Abflammgerät.
Ähnliche Geräte werden heute im Öko-Gemüsebau eingesetzt.
  Einige historische Brunnen sind noch erhalten. Die Schöpfwerke wurden lange Zeit von Eseln angetrieben.
Das so geförderte Wasser wurde in großen Zisternen gespeichert.
Von hier aus konnten die einzelnen Felder bewässert werden.
  Brunnenkopf auf dem Gelände des Museums.
  Eine Kooperative exportierte Zitronen, die übrigens einzeln in Papier verpackt wurden, z.B. nach Ost-Berlin.

Als Kind kann ich mich noch daran erinnern, dass Mandarinen einzeln verpackt waren mit schönen Bildchen auf dem Papier.
  An das Museum angeschlossen ist ein Cafe, das von den Einheimischen gerne besucht wird.
  Aussicht auf die fruchtbare Ebene von Kampos.
Die Feuerwehr hält schon Brandwache. Die Böden sind zwar noch feucht, aber der starke Wind würde ein Feuer schnell verbreiten.
Unsere Fahrt geht weiter  nach Süden zu den Mastix-Dörfern. Wir treffen immer häufiger auf Mastix Plantagen.

Ein Mastixstrauch
Der Süden von Chios ist der einzige Ort im Mittelmeer, wo - bedingt durch das trockene Klima im Sommer und Herbst - aus der angeritzten Rinde des Mastixstrauches das Harz des Baumes austritt, auf den Boden tropft, sich verfestigt und später eingesammelt wird.

Im Frühjahr 2019 haben wir auf unserem Törn in den Norden von Griechenland das Mastix Museum auf Chios besucht
Heute besuchen wir noch einmal die Mastixdörfer.

Zuerst geht es nach Pyrgi mit seinen charakteristischen Häuserfasaden.
Kirche Panagia im Zentrum des Ortes
Pyrgi lockt viele Touristen an und ist zwischenzeitlich architektonisch "durchgestylt". Einige Reste aus der mittelalterlichen Bebauung, die nach dem Erdbeben von 1881 nicht wieder aufgebaut wurde finden wir dennoch.
Die kleine Kirche der heiligen Apostel ist vom Hauptplatz aus nur durch eine Passage zwischen zwei Häusern zugänglich. Sie stammt aus dem 14. Jahrhundert. Die eindrucksvollen, teils schon sehr verwitterten Wandmalereien im Inneren stammen aus dem 17. Jahrhundert. Fotografieren ist leider verboten
Weiter geht unser fahrt nach Olympi, einem weiteren bekannten Mastixdorf mit engen Gassen und vielen Sackgassen, um eindringende Feinde zu verwirren.
In Olympi ist der Wehrturm im Zentrum des Ortes noch erhalten.
In ihm hat sich die Gastronomie angesiedelt.
Für uns Zeit für ein Mittagessen mit Grillfleisch.
Die Höhle von Olympi an der Südküste von Chios ist unser nächstes Ziel.
Es gibt nur geführte Touren und wir müssen warten bis die nächste Tour startet. Maria wird schon etwas ungeduldig. Wir sind aber denn komplett überwältigt von dem was wir in der Tiefe zu sehen bekommen.
An einer Stelle hat hat die Höhle Verbindung zur "Überwelt".

Wahrscheinlich wurde die Höhle entdeckt, nachdem ein Schaf oder eine Ziege in dem Loch verschwunden war.
Seit 1985 wurde sie erforscht.

Die Höhle ist etwa vor 150 Millionen Jahren entstanden
Durch eine Luftschleuse am Eingang zur Höhle bleibt das natürliche Klima in der Höhle erhalten: Die Temperatur liegt bei konstant 18°C, die Luftfeuchtigkeit beträgt über 95 %. Die Stalagtiten und Stalakmiten sind weiterhin am wachsen
Die für die Öffentlichkeit zugängliche Höhle ist 30 m tief bei einem Durchmesser von etwa 30 m.

Im unteren Teil der Höhle, der nicht öffentlich zugänglich ist, hat man ganz kleine Tiere gefunden, die ohne Licht in der Höhle leben.

Wir können uns gar nicht satt sehen...
Mesta ist das dritte Mastixdorf, das wir heute besichtigen.
 
 
 
Hafen Limenas an der Südwestküste von Chios unterhalb von Mestas. Der neue Teil des Hafens neben dem Fischerhafen ist für die Großschifffahrt ausgelegt und der Kai entsprechend sehr hoch für kleinere Yachten. Bei Nordwind außerdem permanenter Schwell im Hafen.

Wir fahren zurück zum Boot. Tagesetappe: 80 km, anstrengend bei den kurvenreichen Straßen der Insel.
Fahrt zu diversen Klöstern 08.05.2023
 Eigentlich wollten wir zum Kloster Nea Moni, aber unser Maps.me Navi leitet uns in die Nea-Moni-Str. westlich von Chios-Stadt, direkt vor die Tore des Klosters Panagia Voithieas.
Das Kloster ist nicht mal einhundert Jahre alt. Es wurde 1930 erbaut.

Der Mönch Anthimos Vagianos gründete es, um den Nonnen Schutz zu geben, die aus der Türkei vertrieben worden waren.
Eine hohe Mauer umgibt das Kloster.
Die Kirche im Mittelpunkt des Klosters (das Katholikum) ist der Jungfrau Maria geweiht.
Nonnen können wir keine mehr entdecken. Eine Frau schließt uns die Kirche auf. Der Innenhof sieht sehr gepflegt aus und Kinder spielen im Haus. Über die derzeitige Nutzung des Klosters bringen wir nichts in Erfahrung.
Die Kirche beherbergt mehrere wundertätige Ikonen und auch Reliquien des Gründers des Klosters.

Über das Kloster habe ich leider nur eine griechische Seite gefunden
Der Gründer des Klosters ist der Abt Anthimos Vagianos von Chios.

Nach dem Bevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Türkei 1923 (Vertrag von Lausanne) kamen viele griechischen Flüchtlinge nach Chios. Anthimos errichtete 1930 das Kloster "Maria Hilf" Panagia Voethia, in dem 80 Nonnen aus Kleinasien eine neue Heimat fanden. Der Abt war 30 Jahre lang der Vorsteher des Klosters. Er empfing viele Besucher und soll als Wunderheiler tätig gewesen sein.
1960 verstarb er im Alter von 90 Jahren. Er ist neben der Kirche beerdigt. 1992 wurde er heilig gesprochen.
 
Als nächstes beuchen wir das Kloster Agios Markou, das auf einer Bergspitze gelegen ist.
2019 waren wir schon mal hier.
Und auch diesmal scheint ein Fest im Kloster gefeiert zu werden.
Fest leben hier nur noch 2 Mönche: Ein jüngerer und ein älterer, schon leicht pflegebedürftiger Mönch. Heute ist noch ein weiter Mönch aus Athen zu Besuch. Man führt uns in die zwei nebeneinander liegenden Kapellchen und lädt uns zu griechischem Kaffee und süßem Kuchen ein.
Wir erfahren wieder die Gastfreundlichkeit der Griechen.
Der Gründer des Klosters wohnte einst als Eremit in einer Höhle unterhalb des heutigen Klosters.
Unser nächste Ziel ist das Kloster Nea Moni, das umgeben von hohen Mauern in einem Talkessel liegt.
Frauen in Hosen sind - wie in vielen Klöstern - hier nicht erlaubt. Maria bindet sich einen Wickelrock um.
Über die Geschichte von Nea Moni  berichtet wikipedia ausführlich.

Es leben heute aber keinen Nonnen mehr im Kloster, nur noch 2 oder 3 Mönche.
Das Katholikon von außen...
...und von innen.
Berühmt sind die Mosaiken aus der mittelbyzantinischen Epoche.
Das renovierte Refektorium, der Speisesaal des Klosters mit seinem imposanten Steintisch.
Für den Besuch des Museums zahlen wir 2 € pro Person.
Neben Messgewändern sind viele sakrale Gegenstände ausgestellt.
Ikone von den Gründern des Klosters.
Beeindruckt hat uns die große unterirdische Zisterne.
In der Kapelle neben dem Eingang zum Kloster hat man "Relikte" aus dem Massaker von Chios ausgestellt.

In dieser Gedenkstätte fanden wir abgepackte Orangen und maria freut sich, dass wir uns auf Nachfrage bei der Frau aus dem Museum kostenlos bedienen durften.
Die Orangen sind wohl eine alte Sorte aus dem Klostergarten saftig, mit sehr vielen Kernen, aber sehr gut zum Pressen von Orangensaft geeignet.
Es geht weiter bergauf nach Avgonima.
Das kleine Bergdorf auf 450 m Höhe wurde Ende der 1960 Jahre von den meisten Bewohnern verlassen.

Später wurden die Steinhäuser im alten Stil renoviert und heute leben ca 30 Menschen, meistens Rentner , dauerhaft dort.
Die meisten Häuser sind nur über Sommer bewohnt.

Wir speisen vorzüglich und preiswert in der Taverne Pyrgos  an der Platea.

An der Küste wollen wir dann noch das Kloster Agios Markellas besuchen. Marcella ist die Inselheilige von Chios. Das weitläufige Kloster und Ziel vieler Touristenbusse ist an diesem Nachmittag leider geschlossen.

Fahrtstrecke heute: 120 km.
Museumstag in Chios Stadt, 8 km gelaufen Mi. 10.05.2023
Zuerst besuchen wir heute das archäologische Museum in Chios.
Der große Gebäudekomplex wurde 1965 von einem Architektenteam entworfen.
Bis Ende 2025 soll das Museum mit einem EU Budget von 17 Millionen € umgebaut und erweitert werden.

Wir haben Glück: Die Umbauarbeiten haben noch nicht begonnen und das Museum ist noch geöffnet.
Das Museum zeigt prähistorische und archaische Fundstücke von Ausgrabungen, getätigt hauptsächlich durch die britische Schule in Emborios..

Besonders beeindruckt sind wir immer wieder von den kleinen Figürchen als Grabbeigaben.
Im Außenbereich ein Mausoleum.

Die Krüge links im Bild enthielten die Asche von Verstorbenen. Eine Mitarbeiterin des Museums erklärt uns, dass zu bestimmten Zeiten der Antike die Toten verbrannt wurden. Das war uns bisher nicht bekannt.
Als nächstes geht es zum Nautischen Museum:

Das Museum ist in einem Haus mit dem klassischen Architekturstil vom Anfang des 20. Jahrhunderts untergebracht. Viele Exponate wurden von den von Chios stammenden berühmten  Reederfamilien gestiftet.
Viele Modelle und Zeichnungen zeigen die Entwicklung des Schiffsbaus in Griechenland und in der Welt.
Viele Bücher bezeugen die Seefahrtstradition  die von der Insel Chios ausging.

Besonders beeindruckt hat uns ein Buch über die griechischen Eignerfamilien und ihre erst in jüngster Zeit vom Stapel gelaufenen Frachtschiffe.

Ich habe eine Link (Achtung: PDF-Download) gefunden über den Umfang der den griechischen Reedern gehörenden Flotten und unter welchen Flaggen die Schiffe unterwegs sind.
Wir waren heute insgesamt 8 km in der Stadt zu Fuß unterwegs und sind müde.
Maria ist trotzdem wieder in der kleinen Bordküche am Zaubern...
Am nächsten Tag erkunden wir  zu Fuß die Insel nördlich von der Marina.

Über das an der Straße liegende Kloster Ieron Tagma Agios Panteleimonos konnte ich nichts Näheres in Erfahrung bringen.

Die im Internet darüber gefunden Seiten sind alle in griechischer Sprache.
interessante Palme im Klostergarten
 Das Diskalopetra Monument.

Das Städtchen Vrontados nördlich von Chios-Stadt brüstet sich gerne damit, dass Homer hier seine Schüler unterrichtet hat.

In Wirklichkeit gehört der Stein zu einem Schrein der Kybele.
Schrein der Kybele 
Chios Marina - Oinousses Mandraki So. 14.05.2023
Nach 10 Tagen verlassen wir die Insel Chios.

Der stürmische Nordwind hat uns hier eine Weile festgehalten. Zeit zur Erkundung der Insel!

Der Wind weht immer noch aus Nord mit 11 bis 19 Knoten. Trotzdem wollen wir es heute wagen.

Mit dem Großsegel im zweiten Reff kämpfen wir unter Motor gegen Wind und Welle.

Dabei kommt die kleine "Walkabout" mit ihren 8,30m Länge gehörig ins Schaukeln. Thomas und Paola fahren parallel zu uns. Auf ihrer über 16 m langen "Simply Free" merken sie kaum was von den kurzen steilen Wellen.

Aber zum Glück sind Maria und ich sehr seefest und schaukeln uns in 3 Stunden unserem Tagesziel entgegen.
In der Einfahrt in den geschützten Hafen Mandraki von der kleinen Insel Oinoussa  (oder Inousses) werden wir von einer Meerjungfrau begrüßt.
Wir legen längsseits an hinter der Yacht von Thomas und Paola.
Wasser am Steg gibt es nur an drei Tagen in der Woche vormittags, aber direkt gegenüber steht jetzt ein Water Kiosk mit kostenlosem Trinkwasser, das auch von den Einheimischen gerne genutzt wird. - Auch eine Möglichkeit, um Plastikflaschen einzusparen.
Wir wandern durch den Ort vorbei an der imposanten Kirche Agios Nikolaos.

Viele Gebäude auf der Insel wurden von reichen Reedern gestiftet oder gesponsert.
Der Pope ist gerade in der Kirche am Arbeiten und wir können eintreten.
Man merkt deutlich, dass auf dieser Insel der reichen Reeder viel Geld vorhanden ist. Die imposante Kirche ist 25 m hoch, innen sehr reich verziert mit filigranen Holarbeiten und der Boden ist flächendeckend mit einem sehr dicken Teppich versehen.
Wand- und Deckenmalereien überall
Agios Nikolaos, der Beschützer der Seefahrt.
Am zweiten Tag auf der Insel wandern wir Richtung Norden, vorbei an dem imposanten Sportplatz mit Flutlicht, Kunstrasen und 400m Aschebahn.
Es soll 1000 Sitzplätze geben bei ca 800 Einwohnern auf der Insel.
Die Spende eines reichen Reeders, dessen Statue das Eingangstor verziert.
Wir kommen vorbei an einer Stelle die in der Karte mit "Kastell" bezeichnet wird. Wir finden nur die Ruinen von mehreren Häusern. Ein Schäfer kommt vorbei und füttert seine Tiere. (Schaf im linken Fenster) 
Am Wegesrand sind jetzt viele Bienen aktiv beim Einsammeln von Nektar und Pollen. 
Das Kloster  Monastery of the Annunciation (Hiera Moni Evangelismou Theodokou)

Die Homepage von "Nis(s)omanie" hat das Kloster und die Wanderung dorthin sehr gut beschrieben.
 
 
Auf Marias Klopfen hin wird uns die Tür zum Inneren des Klosters geöffnet. Eine ältere Nonne bittet uns rein. Sie hat nicht viel Zeit. Die Nonnen sind beim Mittagessen.
Sie öffnet uns die Tür zum Katholikon. Fotografieren dürfen wir aber nicht.  

Wir nehmen zurück zum Hafen den gleichen Weg und legen noch eine Badepause ein an einem der Strände..
Der Hafen von Mandraki am Abend 
Oinousa - Lesbos Plomari, 31,5 nm Di. 16.05.2023
Auf dem Weg von Oinoussa nach Lesbos sehen wir noch mal das Kloster und die Kapellen auf den nördlichen Hügeln.
Ein deutsches NATO-Kriegsschiff patroliert wohl im Auftrag von Frontex an der Grenze zur Türkei, bleibt aber immer in griechischen Hoheiotsgewässern.
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