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von Budapest aus fliegen wir mit Aegeanair am 6.
April nach Athen und tags drauf mit Olympicair weiter nach Leros zum Boot. Am 7.April landet die zweimotorige ATR42 pünktlich kurz vor 10 Uhr auf dem kleinen Flugplatz im Norden von Leros. Der Flieger hat 46 Sitzplätze - Reisebusfeeling. Im Hintergrund - unmittelbar neben dem Rollfeld -die Marina Moor&Dock, wo unser Boot auf uns wartet. |
Landstellplatz von Moor&Dock in Partheni auf Leros | 7.4. - 11.4.2023 |
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Die Winterplane hat gehalten und alles sieht gut
aus. Kleines Problem: Ein Segelboot mit gelegtem Mast blockiert unser Boot. Man versichert uns, dass in den nächsten Tagen der Mast gestellt wird uns das Boot vor uns ins Wasser kommt. |
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Wir trinken unseren ersten Ankommens-Ouzo und beginnen uns in der Walkabout einzurichten und das Boot für unseren Frühjahrstörn vorzubereiten. |
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Am Sonntag lade ich Maria zum Essen in der Fisch-Taverne Artemis in der nahen Bucht Blefouti - im Sommer eine beliebte Ankerbucht - ein. Leider finden wir nur verschlossene Türen. Vorsaison: Die einzige Taverne im Umkreis von 4 km hat noch nicht geöffnet. Wir wandern zurück zum Boot und Maria zaubert wieder ein vorzügliches Mittagessen. |
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Auf Leros grünt und blüht es jetzt überall. Die Bienen sammeln fleißig Pollen und Nektar. |
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Endlich Schafe: Mir als altem Biobauer mit einer kleinen Schafsherde gelingt noch die Kommunikation mit ihnen: Sie antworten jedesmal auf mein "MÄÄH"... |
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Im Hintergrund links die Boatyard Moor&Dock,
rechts die Artemis Boatyard auf der anderen Seite der Landebahn des
kleinen Flughafens. Das Wachhäuschen steht außerhalb des Kasernengeländes nebenan. |
... und das hat folgende Bewandnis: Unter der Militärdiktatur der Obristen von 1967 bis 1974 wurden auf Leros mehrere Internierungslager für die politischen Gegner eingerichtet. Unter vielen Anderen war hier im Norden der Insel Mikis Theodorakis untergebracht. Keiner sollte das Militärgelände verlassen. Deshalb standen die Wachtürme außerhalb der Umzäunung. Heute befindet sich auf dem Gelände eine Militärkaserne. | |
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Etwa 1 km nördlich von der Kaserne steht die
kleine Kapelle Panagia Kioura. Die Griechenlandzeitung hat auch über Leros und die Kapelle berichtet. |
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Die politischen Häftlinge, unter denen auch
viele Künstler waren, mussten Fresken malen in dieser Kapelle. Leider
verschlechtert sich ihr Zustand von Jahr zu Jahr. Das Abblättern der
Farben versucht man mit aufgeklebten Gazestreifen zu verhindern. Für
eine grundlegende Restaurierung fehlt wohl das Geld. Einheimische haben uns erzählt, dass die gefangenen Künstler damals in den Heiligenbildern die Gesichter von einheimischen Helfern verewigten. |
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Nicht weit von der Kapelle liegt der Strand Kioura, an dem wir im letzten Herbst noch geschwommen sind. |
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Ein weiterer kleiner idyllischer Nebenstrand. Die Wassertemperatur soll in den geschützten Stellen der Bucht schon bei 18°C liegen. |
Partheni, Moor&Dock Boatyard - Lakki Marina, 9,9 nm | Mittwoch, 12.04.2023 |
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Die starklare Walkabout kommt samt Gestell auf den Trailer... |
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...und wird zum Einwassern umgeladen. |
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Gleich ist die Walkabout wieder in ihrem
Element. Wir haben in diesem Frühjahr auf das Streichen von neuem Antifouling bewusst verzichtet. Das Boot kommt ja nach zweieinhalb Monaten wieder an Land. Für den Herbsttörn werden wir dann neues Antifouling auftragen. |
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Tschüss, Moor&Dock Boatyard |
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Endlich segeln... na ja, die alte Welle kommt quer zu unserem Kurs, das Großsegel schlägt. Unter Motor und gerefftem Groß geht es weiter. Später nehme ich das Segel dann ganz weg. |
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In Lakki werden wir schon von unseren Freunden erwartet. |
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Anlege-Ouzo auf dem Steg. |
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Ein Boot der deutschen Küstenwache wurde vor kurzem von Samos hierher verlegt. |
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Wetterprognose von Windy. Ab Karfreitag wird es windig. In der großen Bucht von Lakki kann sich einiges an Schwell aufbauen. aber wir wollen sowieso über die Ostertage in Lakki bleiben. |
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Das Boot liegt sicher an zwei dicken
Mooringleinen und die Landleine habe ich mit einer Leine mit Ruckdämpfer
verstärkt. Der Ort Lakki ist sehr gut geeignet zum Bunkern von Lebensmitteln. Es gibt alle Geschäfte und einen besonders guten und preiswerten Gemüseladen |
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Wir wandern um die Bucht und besuchen unsere Freunde Paola und Tomas in der "Leros Marina Evros". |
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Karfreitag, 14.04.2023 Je nach Region werden die Ostertage in Griechenland unterschiedlich gefeiert. Etwa 96 Prozent der Griechen gehören der griechisch-orthodoxen Kirche an. In Lakki versammeln sich die Menschen abends in und vor der Kirche. Hier wird das Gedenken an den Tod Jesu am Kreuz mit dem ohrenbetäubenden Lärm von diversen - oft selbst angefertigten - Krachern begangen.- Etwas laut für unsere Ohren. |
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Gegen 21 Uhr geht es dann in einer Prozession hinter der hell erleuchteten Stele mit einem Abbild des toten Jesus quer durch die Straßen von Lakki. |
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Im Hafen neben der Marina wird von einem Frachtschiff aus ein Feuerwerk gezündet, als die Prozession hier vorbei kommt. |
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In der Nacht vor dem Ostersonntag wird dann mit
vielen Gebeten und wiederum viel Geknalle die Auferstehung gefeiert. Der Pope bringt das Licht, das aus Betlehem stammen soll, in die Gemeinde. Jeder gibt das Kerzenlicht an seinen Nachbarn weiter. - Wir finden: ein schönerer Brauch als die wilde Knallerei. |
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Unser Ostersonntagsfrühstück an Bord. |
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Frank haben wir zum Essen adoptiert. ...und abends zum SkipBo spielen. |
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Am Ostermontag wandern wir nach Panteli. |
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Der kleine Hafen, in dem wir vor einigen Jahren
noch einen Liegeplatz fanden, ist jetzt voll mit Fischern belegt. Die Kinder und einige mutige. Erwachsene tummeln sich schon im Wasser |
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In der Bucht westlich von Panteli wurde jetzt ein Mooringfeld eingerichtet. Die Benutzung kostet 2,00 € pro Meter und man muß einen schriftlichen Vertrag mit dem Betreiber abschließen. |
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Am Dienstag, der Wind ist immer noch böig, wandern wir von Lakki aus westwärts zum Eingang der Bucht. |
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Auf halben Weg gesellt sich der Hund von Poppys Taverne zu uns. |
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Vorbei führt der Weg an den alten Viehzuchtanlagen, in denen seit jüngerer Zeit wieder Tiere gehalten werden. |
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Am Hügel dahinter und zwischen den Bäumen kaum zu entdecken die Ruinen eines Gebäudekomplexes mit fragwürdiger Vergangenheit... |
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Die Fenster im südlichen Teil des Gebäudes konnten mit dicken Läden aus Metall verschlossen werden... |
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... und die Türen im Inneren ebenfalls. Sie waren wohl nur vom Flur her zu öffnen und zu schließen. Unsere Phantasie wird angeregt: Wurden hier politisch Verfolgte oder Kriegsgefangene in Dunkelhaft gefoltert? Oder war es der Schutz für ein Waffenlager? Wir gehen in jedem Fall von einer militärischen Nutzung aus. Heute dient das Gebäude teilweise als Ziegenstall. |
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In einem größeren Raum finden wir Haken und
Ringe an der Wand... Wurden hier Häftlinge angekettet? Ursprünglich war der Boden gefliest. Oder hat das Gebäude was mit der ehemaligen zentralisierten Unterbringung von Behinderten auf der Insel zu tun? |
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In dem kleineren Nebengebäude finden wir Reste
einer Küche und eines Vorratsraumes. Es wird für uns alles ein Rätsel bleiben. |
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Auf dem Rückweg unserer heutigen Wanderung kehren wir in Poppys Taverne ein... |
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Poppy füllt für uns Wein ab: Der Gute von ihrer
Verwandschaft. Wir nehmen bei ihr einen Snack und sie erzählt uns dann viel über die Preisentwicklung in Griechenland und über das Verhältnis der Insulaner zur Türkei. Morgen wollen wir los. Der Wind ist jetzt günstig. Wir wollen zur kleinen Insel Lipsi nördlich von Leros. |
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Tschüss Leros Hier geht es weiter |